Der Regen in Zeiten wie diesen

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Der Regen in Zeiten wie diesen

Das Wasser rinnt mir übers Gesicht. Übers Gesicht, meinen Hals entlang, über meinen Bauch bis hin zu den Zehen. Es hat mich berührt und ist dann in den Boden versickert. An mir vorbei geronnen. Ich denke an das Leben und an die kostbare Zeit, die uns gerade durch die Finger rinnt. Jenes, das an uns vorüber rinnt genau wie das Wasser über mich, wobei wir dies letztlich doch nur wage berühren. Es streift uns fast so wage, wie die Vorfreude auf ein wenig Realität. Wir träumen davon das Leben wieder spüren zu können und warten auf die Zeiten, in denen wir wieder mitfließen bis ans Ende des Abflusses. Auf die selben Zeiten, wie vor dem Sturm und der Fluten. Warten auf die Zeiten, um es wieder zu spüren. Das Kribbeln in unserem Bauch, das uns nur so bekannt vorkommt, wenn wir uns an die Nächte erinnern. An die Nächte vor dem Sturm und der Flut, die unvergesslich bleiben und genauso wie das Wasser vielleicht irgendwann mal wieder an die Oberfläche gelangen und dann auf uns herabprasseln, damit es uns gelingt eins mit dem Strom zu werden. Um wieder gefühlt und gelebt zu werden.

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