Das Lied
Das Lied
Ich steh einfach da. Steh in der Menge. Bin eine von Vielen. Schließe meine Augen und höre dir zu. Höre dir zu, bei dem Lied, das mich an ihn erinnert. Stehe da und fühle, wie sich deine Worte in mein Herz bohren. Bohren sich in mein Herz, durchströmen meinen Körper bis hin zu den Zehen. Meine Beine werden schwach. Ich öffne meine Augen und sehe dich an. Sehe die Lichter. Die Lichter, die auf dich treffen und welche, die so reflektieren, dass ich geblendet werde und nichts sehen kann. Fühle mich berauscht. Berauscht von den Lichtern und der Melodie. Berauscht von deinen Worten und meinen Gefühlen. Stehe da, alles wird leiser und ich schließe meine Augen, um im selben Moment zu spüren, wie du mein Herz berührst. Berührst es so stark, dass meine Augen glasig werden.
Fühle den Moment und mein Leben gerade so sehr, dass ich zu weinen beginne. Zu weinen aber nicht, weil ich traurig bin - Nein. Zu weinen, weil ich’s spüren kann. Das Leben und meine Emotion. Jede einzelne Zelle in meinem Körper und meinen Herzschlag, der zum Rhythmus der Musik schlägt. Der so stark schlägt, dass ich schon fast vergessen habe, dass ich nicht alleine hier stehe. Berauscht sehe ich dich also an und merke gar nicht, wie nass meine Wangen von den Tränen sind. Die Tränen, die meine Emotion nur all zu gut zum Ausdruck bringen. Die das zum Ausdruck bringen, wofür wir leben. Worauf wir alle warten und weshalb wir Nächte lang wach sind.
Das Lied ist aus und du hörst auf zu spielen. Ich blicke um mich und merke, wie der ganze Raum gerade das selbe spürt. Wie wir uns verbunden fühlten und eins mit der Menge, den Worten und der Musik waren. Wie wir für einen kurzen Moment einfach nur wir selbst waren und alles um uns herum vergessen haben.
Es gab nur uns. Es gab nur mich. Und dich in meinen Gedanken.