1. Semester

1. Semester

Wir haben es geschafft. Haben es geschafft uns zusammenzureißen. Uns hinzusetzten und sich mit dem auseinanderzusetzten, was uns die nächsten Jahre für komplett absurd erscheinen wird. Mit einem Stoff der theoretischer nicht sein könnte und keinen Bezug zur Realität ausweist. Doch wir haben es geschafft. Haben es geschafft uns zusammenzureißen, um das in unsere Köpfe zu bringen, was Professoren uns stundenlang vorpauken und für unsere Zukunft ja bekanntlich wichtig ist. Vorpauken und Reden. Reden und Lernen. Lernen und Zeit vergeuden mit Dingen die sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Dinge, bei denen wir anfangen an unseren Entscheidungen zu zweifeln. Dinge, die uns den Sinn des Lebens rauben und uns nahezu in den nervlichen Ruin treiben. Doch wir haben es geschafft. Geschafft. Und zwar das finster angekündigte, von Corona durchzogene Semester. Und was bleibt uns? Noten, mit denen sowieso keiner so wirklich zufrieden ist und Partys im Kopf die nie sattgefunden haben. Doch was bleibt ist die Vorfreude. Die Vorfreude darauf, all die Leute wiederzusehen beziehungsweise erneut kennenzulernen, da wir sowieso schon wieder unsere Namen vergessen haben. Alle kennenzulernen und all das nachzuholen, was uns die letzten Monate untersagt, verboten und geraubt wurde. Die Freiheit nachzuholen die es braucht um weiterzumachen und weiterzukämpfen, um den Mut zu fassen und zu sagen: “Ich glaub das war das Richtige für mich“. Doch ist es wirklich das Studium? Oder ist es eher die geile Zeit und Erfahrung von der alle immer erzählen? Die Studienzeit ist ja auch nur die beste Zeit auf Grund der vielen One-Night-Stands, der Sorglosigkeit und Partys hab ich Recht? Aber sag mir, werden wir dies noch erleben? Sag mir mein lieber Virus. Werden wir sie noch erleben unsere Studienzeit wie in guten alten Tagen? Werden wir noch durch die Nächte tanzen an die sich sowieso keiner mehr erinnern kann? Oder werden wir beim Betreten des Hörsaals je wieder sorglos sein? Werden wir je wieder frei sein? Sag mir...